Bericht

Motto-Konzert „Rock in Church“

Rocksongs im Blasmusik-Gewand – und das in einer Kirche. Kann das gut gehen? Zweifelsohne! Das bewies am Samstag die Musikkapelle Waldstetten mit ihrem ansprechenden, sehr gut besuchten Mottokonzert „Rock In Church“. Die musikalische Zeitreise profitierte neben der geschmackvollen Titelauswahl von Ambiente und Akustik der Pfarrkirche St. Justinus. Als schwungvoller Moderator bestand Dominik Pach seine Feuerprobe: Mit Anekdoten und manch Wissenswertem wusste er den Abend zu bereichern.

Die musikalische Leitung hatten Simon Blau und Wolfgang Wörner inne – sie dirigierten das Orchester, das mit gleich zwei Beiträgen an Peter Maffay erinnerte. Nach dem mehr als überzeugenden Einstand „Nessaja“, dessen gefühlvollen Text Gerhard Krauskopf und Daniela Heffner gesanglich solide vortrugen, verdeutlichte ein Medley eindrucksvoll Maffays Wandel vom Schlagerbarden zum Deutsch-Rocker. Zeitlose Hits wie „Sonne in der Nacht“, „So bist du“, „Und es war Sommer“, „Eiszeit“ sowie „Über sieben Brücken musst du gehen“ und Peter Maffays erster, auf 1970 datierender Erfolg „Du“ sorgten für beste Unterhaltung. In Gedanken konnte man jeden Text mitsingen, während man sich an der hervorragenden instrumentalen Umsetzung und dem charakteristischen Hall erfreute – ein echter Hörgenuss. Fast schon dramatisch ging es weiter – mit zwei Stücken aus dem Jahr 1991: Der bekannte Klassiker „The Show Must Go On“ von Queen entfaltete seine umwerfende Wirkung umso mehr im orchestralen Satz. Das galt auch für „Nothing Else Matters“ der Band Metallica – die emotionale Hymne wurde neben dem bestens eingespielten Ensemble von zwei Solisten getragen: Hier überzeugten Tim Schmitt an der Gitarre und der kraftvolle Sologesang Gerhard Krauskopfs. Beide hauchten dem Opus weiteres Leben ein – die Darbietungen ließen nichts zu wünschen übrig.

Nach einer Ehrung wehte ein „alles verändernder Wind“ durch das Gotteshaus – freilich im übertragenen Sinne: Wiederum von Gerhard Krauskopf vokal begleitet, wusste „Wind Of Change“ sehr zu gefallen. Das nunmehr auch durch die Jungmusiker Antonia Nied (Querflöte) und Merlin Wörner (Tenorhorn) verstärkte Orchester brachte nicht nur den leicht melancholischen Beiklang authentisch zu Gehör, sondern ebenso die leise Aufbruchstimmung. Werte wie Optimismus, Zuversicht und den Glauben an eine „bessere Welt“ vereinte sodann „Don’t Stop Believin’“ in sich: 1981 von der US-amerikanischen Formation Journey interpretiert, hat die Komposition längst ein Stück Musikgeschichte geschrieben. Besondere Akzente setzten die gute Rhythmusarbeit bis zum markanten Schlussakkord, den ein klangvoller Tusch setzte.

Unter die Haut ging auch „The Sound Of Silence“: Hier setzte die E-Gitarre den gekonnten Gegenpol zu den Bläsern und der Perkussion, um vortrefflich mit dem beeindruckenden Flair der nur durch Kerzenlichter und mystisch-bunte Illuminationen beleuchteten Kirche eins zu werden. Abgerundet wurde das in jeder Hinsicht außergewöhnliche und wohlklingende Konzert mit „The Summer Of 69“ nach Bryan Adams – ein weiterer unvergänglicher 80er-Jahre-Song, der das Publikum begeisterte. Umso langanhaltender war der Beifall, den sich das Ensemble zu Herzen nahm: Selbstverständlich wurden den Zuhörern, darunter Ortsvorsteher Andreas Schäfer und Vorgänger Helmut Hartmann, gleich mehrere Zugaben gewährt – zum Beispiel Elton Johns eingängiger Erfolgshit „I’m Still Standing“. Abschließend dankte Alexander Wörner allen Gästen und Musikern, um ins Alte Rathaus einzuladen: In gemütlicher Atmosphäre klang der Abend aus.

EHRUNG

Für 20-jähriges aktives Musizieren erhielt Maximilian Frisch (Flügelhorn) die Vereinsehrennadel in Silber und ein kleines Präsent. Vorsitzender Alexander Wörner sowie der Dirigent Simon Blau und Zweiter Vorsitzender Steffen Münch dankten für das Engagement.

adb

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