Bericht
Spendenübergabe in der Lübecker Uniklinik
Dieser Spruch von Ralph Waldo Emerson hängt handgeschrieben auf einem bunten Kärtchen neben vielen anderen auf der Station A118 – Irmelas Krankenstation in der Lübecker Uniklinik. Sicherlich ging es hier um die Frage, was Glück bedeutet, was Glück alles ausmacht, wie sich Glück anfühlt.
Für die drei Vertreter der Musikkapelle Waldstetten, die sich am Wochenende vom 23.-25.08.2024 auf den Weg in den hohen Norden machten um Irmela und ihre Familie zu besuchen, lag mit Abstand das größte Glück in der Tatsache, dass wir sie persönlich treffen und ein wenig Zeit mit ihr draußen in der Natur verbringen konnten.
Seit der zweiten Leukämie-Diagnose Anfang des Jahres kämpft die 20-Jährige tapfer gegen die Krankheit und all die damit zusammenhängenden Begleiterscheinungen. Nach einem kurzen Zwischenstopp zuhause und etwas Erholung vom Klinikalltag konnte Ende Mai die lang ersehnte und gründlich vorbereitete Transplantation der Stammzellen im Universitätsklinikum in Kiel erfolgen. Ein weiterer Meilenstein ist mit der steigenden Anzahl an Leukozyten erreicht. Doch so manche Komplikation und bei der Behandlung auftretende Nebenwirkungen legen Irmela leider immer wieder neue Stolpersteine in den Weg und erschweren ihr das Gesundwerden. Sie lässt sich aber nicht entmutigen und begegnet allen Schwierigkeiten mit ihrem großen Kämpferherz. Zum „Glück“ darf sie durch all die Ärzte, Krankenschwestern, Psychologen, u.v.m. eine großartige medizinische Versorgung erfahren und jederzeit auf die wichtige und wertvolle Begleitung ihrer Familie, sowie auf die Unterstützung des Vereins Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder e. V. bauen.
Umso mehr freut es die Musikkapelle Waldstetten als Veranstalter des Benefizkonzerts für Irmela und Initiator der Spendenaktion im Frühjahr, dass nun die stolze Spendensumme in Höhe von 12.210 EUR an den Verein Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder e.V. überreicht werden konnte. Die Spendenübergabe fand am Samstag gemeinsam mit der Vorsitzenden des ehrenamtlichen Vereins, Frau Heidi Menorca, dem 2. Vorsitzenden sowie behandelnden und auf die Langzeitnachsorge spezialisierten Arzt Prof. Dr. med. Thorsten Langer, den Eltern Anneke und Klaus Hanke, sowie dem ersten Vorsitzenden Alexander Wörner, dem Vizedirigent Wolfgang Wörner und der Schriftführerin Daniela Heffner der Musikkapelle Waldstetten vor dem kleinen Leuchtturm des Klinikgebäudes statt.
Frau Menorca zeigte sich schlichtweg überwältigt und bedankte sich mit rührenden Worten für die großzügige Spende. Eine absolut bemerkenswerte Summe für den Verein und dies trotz der großen räumlichen Entfernung zwischen Waldstetten und Lübeck. Auch Vorsitzender Wörner bestätigt dies: „Das Spendenergebnis ist großartig. Es übertraf unsere Erwartungen bei weitem und wir sind dankbar für jede einzelne Spende aus Nah und Fern.“ Diese Hilfsbereitschaft zeigt deutlich, dass man auch mit wenig Mitteln, aber vereinter Hand, Großartiges erreichen kann. Daher schätzt er besonders die Möglichkeit, dieses Glück in Form der Spende teilen und die wertvolle Arbeit des Vereins Lübeck-Hilfe für krebskranke Kinder e.V. direkt und unmittelbar unterstützen zu können.
Wir selbst konnten uns einen interessanten und wichtigen Einblick vor Ort verschaffen, wofür die finanziellen Mittel genutzt werden und was sie bewirken können. Darunter fallen neben medizinischen Gerätschaften genauso Spielsachen für Kinder und die Schaffung stiller Räume als Rückzugsort für Gespräche, gemeinsames Kochen und Durchatmen im Grünen. Auch die Verbesserung der psychosozialen Betreuung durch Psychologen und Sporttherapeuten wird dadurch ermöglicht. „Eine neue Kletter-/Sprossenwand zum Austoben für die kleinsten Patienten“, ist Irmelas erste Idee, wie die Spendengelder eingesetzt werden könnten, „oder auch frisches Obst und Gemüse für alle betroffenen Kinder auf der Station“. Frau Menorca nimmt diese Gedanken gerne mit und setzt sich mit viel Herzblut für eine erfolgreiche Umsetzung der Wünsche und das Wohlergehen der krebskranken Kinder ein.
Mit etwas Wehmut, fest gedrückten Daumen und den besten Wünschen für eine baldige Genesung verabschieden wir uns von Irmela und ihren Eltern und nehmen dennoch ein Glücksgefühl mit nach Hause. Wir alle hoffen und freuen uns auf ein zeitnahes gesundes Wiedersehen!